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50 Jahre Soldatenfriedhof Bergheim: Gedenken zwischen Weinbergen

22 Kriegsgräberstätten legte der Volksbund in Frankreich nach 1945 an – Kränze für deutsche und französische Gefallene

Fast 8.000 Deutsche und Franzosen waren am 6. Juni 1975 auf den Grasberg gekommen, um die neue Kriegsgräberstätte einzuweihen. 50 Jahre später trafen sich wieder Vertreter beider Länder, um anlässlich des Jubiläums gemeinsam der Toten zu gedenken.
 

Bericht dazu: Seite an Seite in Bergheim: „Kraft zur Versöhnung stärker als der Hass“

Die Anlage ist umgeben von Weinbergen und Teil einer Rundtour für Wanderer, die grandiose Ausblicke in die Rheinebene mit Informationen über botanische Kostbarkeiten verbindet. Harmonisch und eher unauffällig fügt sich der Friedhof in die Landschaft ein. 
 

Widerstände bei der Planung

Mit dieser Konzeption überwand der Volksbund Widerstände, als er die letzte deutsche Kriegsgräberstätte in Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg plante. 22 Anlagen weihte er nach 1945 ein.

Die Sorge der Elsässer damals: Der Friedhof könnte zu dominant sein und den Winzerort Bergheim überstrahlen. Wer am 9. August ab 16 Uhr an der Gedenkstunde teilnahm, konnte sich vom Gegenteil überzeugen.
 

Aus 225 Gemeinden umgebettet

Auf rund 40.000 Quadratmetern sind 5.309 Kriegstote bestattet, die der Volksbund aus Feldgräbern und kleinen Grablagen auf kommunalen Friedhöfen aus 225 elsässischen Gemeinden dorthin umgebettet hat. Die meisten der Soldaten starben im Winter 1944/45 bei den Kämpfen im südlichen Elsass.

Daran erinnerte bei der Gedenkstunde Guido Wolf, Vorsitzender des Volksbund-Landesverbandes Baden-Württemberg und Landtagsabgeordneter. Grußworte sprachen Botschafterin Heike Thiele, Leiterin des Deutschen Generalkonsulats und der Ständigen Vertretung Deutschlands beim Europarat in Straßburg, und Bergheims Bürgermeisterin Elisabeth Schneider.
 

Kränze an französischen Gräbern

Als Zeichen der deutsch-französischen Verbundenheit wurden vor der Veranstaltung Kränze auf dem französischen Nationalfriedhof in Sigolsheim und am Kriegerdenkmal in Bergheim niedergelegt, um auch der französischen Kriegstoten zu gedenken.

Am 10. August schloss sich die jährliche Gedenkveranstaltung auf den Kriegsgräberstätten Hohrod-Bärenstall (deutsch) und Wettstein (französisch) in den Vogesen an. Hohrod-Bärenstall ist seit 2023 UNESCO-Weltkulturerbestätte.

Pflegebezirk IV in Bergheim zu Hause

Bergheim ist auch Sitz des Pflegebezirks IV. Fünf gibt es insgesamt in Frankreich, denn in keinem anderen Land hat der Volksbund so viele Kriegsgräberstätten in seiner Obhut wie dort. 20 Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges sind seit 2023 UNESCO-Weltkulturerbe.
 

Bei Pflegeeinsätzen sind immer wieder auch Bundeswehr-, Schüler- und eine Rentnergruppe aus dem Saarland zu Gast.

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Der Volksbund ist ...

… ein gemeinnütziger Verein, der im Auftrag der Bundesregierung Kriegstote im Ausland sucht, birgt und würdig bestattet. Mehr als 10.000 waren es im vergangenen Jahr. Der Volksbund pflegt ihre Gräber in 45 Ländern und betreut Angehörige. Mit seinen Jugend- und Bildungsangeboten wie Workcamps und PEACE LINE erreicht er jährlich rund 38.000 junge Menschen. Für seine Arbeit ist er dringend auf Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen.
 

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