Zum Inhalt springen
Volksbund Logo Desktop Volksbund Logo Mobil
Gräbersuche Mitglied werden Jetzt spenden Spenden

Ein Angebot, das Schule macht: Azubis in Ysselsteyn

Kriegsgräberstätte als Lernort für Nachwuchskräfte im öffentlichen Dienst

Die Zahl wächst: Inzwischen nutzen alle fünf Bezirksregierungen aus Nordrhein-Westfalen ein Bildungsangebot des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Rund 60 Auszubildende aus Arnsberg, Detmold, Köln und Münster haben die Kriegsgräberstätte Ysselsteyn besucht und ihr Bewusstsein für die Themen Krieg, Frieden, Propaganda und Verantwortung geschärft. Kurze Zeit später reisten auch 15 Auszubildende der Bezirksregierung Düsseldorf in die Niederlande.

 

Hintergrund der dreitägigen Exkursion: Acht Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkrieges gibt es nur noch wenige Zeitzeugen, die von ihren Kriegserfahrungen berichten können. Wenn sich historische Kenntnisse aber nur aus Lehrbüchern speisen, werden andere Zugänge zu existentiellen Themen wie Krieg und seine Folgen wichtig. Erst der persönliche Bezug hinterlässt einen bleibenden Eindruck. 

 

Am Kriegsgrab Geschichte verstehen

Eine Möglichkeit der persönlichen Auseinandersetzung ist der Besuch auf einer Kriegsgräberstätte. Im Grenzgebiet gelegen, bietet sich Ysselsteyn in den Niederlanden an. Schon allein die Dimensionen sind überwältigend: Fast 32.000 Kriegstote sind hier auf einer Fläche von 28 Hektar bestattet. Außerdem befindet sich direkt neben dem Friedhof die Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte (JBS). Hier können Gruppen übernachten und an historisch-politischen sowie friedenspädagogischen Workshops und Seminaren teilnehmen.
 

„Diese Stille ist nicht leer”

„Es ist mir ein persönliches Anliegen, dass sich unsere Nachwuchskräfte mit der deutschen Geschichte auseinandersetzen“, sagt Anna Katharina Bölling, Regierungspräsidentin im Bezirk Detmold. „Wir leisten dazu als Ausbildungsbehörde einen wichtigen Beitrag in politischer Bildung und die Gedenkstätte in Ysselsteyn trägt mit anschaulichen Angeboten zur Erinnerungskultur bei.“ 

Historische Bildung sensibilisiert auch für die Ereignisse der Gegenwart und hilft, demokratische Grundwerte wertzuschätzen und für sie einzustehen. Dazu der Kölner Regierungspräsident Dr. Thomas Wilk: „Wer hier steht, steht nicht nur vor Gräbern, sondern vor der Mahnung, was geschieht, wenn Menschlichkeit und Vernunft verstummen. Diese Stille ist nicht leer – sie spricht. Sie fordert uns auf, Verantwortung zu übernehmen: für Frieden, für Freiheit, für ein Europa, das nie wieder in Trümmern enden darf.“
 

In bewegten Bildern

Einen ersten Eindruck von der Kriegsgräberstätte und JBS Ysselsteyn vermittelt dieses Video-Porträt. Die JBS ist eine von drei Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten, die der Volksbund in den Niederlanden, Frankreich und auf Usedom betreibt.

Nachwuchskräfte des Landkreises Northeim etwa fahren alle zwei Jahre in die JBS Niederbronn im Elsass.
Lesen Sie hier den Artikel über die Auszubildenden der Bezirksregierungen und ihre Exkursion: Nachwuchskräfte der Bezirksregierungen in NRW erleben Friedenspädagogik vor Ort.

Der Volksbund ist ...

… ein gemeinnütziger Verein, der im Auftrag der Bundesregierung Kriegstote im Ausland sucht, birgt und würdig bestattet. Mehr als 10.000 waren es im vergangenen Jahr. Der Volksbund pflegt ihre Gräber in 45 Ländern und betreut Angehörige. Mit seinen Jugend- und Bildungsangeboten wie Workcamps und PEACE LINE erreicht er jährlich rund 38.000 junge Menschen. Für seine Arbeit ist er dringend auf Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen.
 

Jetzt unterstützen

zur Startseite